Körperliche Ertüchtigung oder probates Mittel zur Selbstverteidigung und philosophisch-esoterische Denkschule ... für all das stehen ostasiatische Kampfkünste in westlichen Gesellschaften heute. Doch neben diesen Klassifizierungen muss Kampfkunst auch als performative Kunstform gewertet werden, mittels der sich eine soziale Gemeinschaft nach innen konstituiert und nach außen kommuniziert. Sie steht für cultural performance.
Diese These wird im vorliegenden Buch am Beispiel der koreanischen Kampfkunst Taekwondo argumentiert. Mit Hilfe theaterwissenschaftlicher Methodik werden Training, Wettkampf und Demonstration als grundlegende performative Elemente des Taekwondo argumentiert und sowohl separat wie auch in Relation zueinander untersucht.
Darauf aufbauend wird versucht, gesellschaftliche Dynamiken im historischen Entstehungskontext und in der aktuellen Ausübung mit eben diesen performativen Qualitäten zu begründen. So wird gezeigt, dass sowohl die Nutzbarkeit als Propagandainstrument zur Zeit der südkoreanischen Militärdiktatur, als auch der aktuelle kommerzielle Erfolg zu erheblichem Anteil durch die Wirkung als performatives Spektakel und gemeinschaftliches Ritual zu deuten sind. Darüber hinaus wird ein Ausblick gegeben, inwiefern diese performativen Qualitäten auch aktuell in Hinblick auf community-building und Integration interessant sein könnten.
19,90 €/Stück
Gewicht: 0.3 kg